Tauben-Voliere
Bereits im Sommer 2014 haben wir mit dem Ausbau eines alten Schweinestalls zu unserer neuen Taubenflughalle begonnen. Wo früher Sauen für die Fleischproduktion leiden mussten, entsteht ein neuer Lebensraum für ehemalige Stadt- und Brieftauben.
Anfang November konnten wir den ersten Teil unseres Langzeitprojektes abschließen. Die 65 qm große Flughalle wurde eingeweiht mit dem Einzug von 74 Tauben. Diese Tauben wurden in Deutschlands Großstädten aufgesammelt, sie waren nicht mehr überlebensfähig. Eine Tierschützerin hatte die Tiere aufgenommen und kümmerte sich um deren Pflege – mit fast 90 Jahren macht Sie sich nun Sorgen um den Verbleib der Tiere und fragte den Hagel Hof, ob Platz für die Tiere vorhanden ist.
Im darauf folgenden Jahr begann das nächste große Projekt: die an der Halle angeschlossene Freiflugvoliere. Wir fertigten die rund 300 qm große und 5 m hohe Außenvoliere, die auch einen natürlichen Baumbestand besitzt, selbst an. Mittlerweile können wir rund 300 Tauben ein friedliches Zuhause bieten. Einige Tiere, die in Städten um ihr Überleben kämpfen mussten, haben Behinderungen: verkrüppelte Beine, die durch Einschnürungen menschlichen Drecks verursacht wurden oder sind gar flugunfähig. Die Pflege der Anlage und des Taubenbestandes nimmt viel Zeit in Anspruch, die wir den Tieren gerne zur Verfügung stellen.
Tauben-Videothek:
Taubenschicksale:
Püppi
Als junges Stadttauben-Kind wurde er schwer verletzt und blutend am Kopf in Oldenburg gerettet. Durch mangelnde Ernährung in der Aufwuchsphase leidet er zudem noch an Rachitis.
Der Retterin nach, eine aktive Frau im Stadttauben-Schutz, drohte zuvor ein Ladenbesitzer er würde den Tauben den Kopf einschlagen..
Püppis Kopf war sehr geschwollen und der vermeintliche Schlag hinterlies Narben.
Brauni
Als Ziertaube hatte Brauni keine Chance alleine draußen zu überleben. Sein Lebenswille war so groß, dass er ein offenes Wohnungsfenster zu seinem neuen Zuhause erklärte. Brauni hatte Glück, denn die Mieterin war eine ältere Frau, die ein Herz für die Taube hatte. Sehr schnell bekam sie Ärger mit dem Mitmieter und dem Eigentümer. Brauni kam aus Oberhausen zu uns.
Hella
Die weiße Warzentaube war dem Verhungern nahe. Keiner weiß wo sie herkam. Unter einer Gartenbank suchte sie Schutz. Zum Glück wurde Hella bemerkt, bekam etwas Futter und ein sicheres Zuhause auf dem Hagel Hof.
Söckchen:
Jaro
Das ist Jaro. Stellvertretend für die vielen weißen Tauben, die als Hochzeitstaube ihren Zweck erfüllt haben. Als Dekoration und als Zeichen der Liebe werden weiße Tauben fliegen gelassen und damit auch ihrem Schicksal überlassen. Viele haben kein Zuhause mehr und irren umher, das erste Mal in ihrem Leben draußen frei ohne Futter und Schutz. Einige hatten Glück und wurden geschwächt oder verletzt gefunden und umsorgt.
Henriette
Yesterday
Diese Taube lief vollkommen deplatziert durch die Bremerhavener Innenstadt. Wahrscheinlich liefen tausende Menschen an ihr vorbei ohne ihre Not zu bemerken. Eine aufmerksame Frau jedoch wollte helfen. Bei dem folgenden Tierarztbesuch wurde festgestellt, dass sie ziemlich ausgehungert war und ihre letzten Schwungflügelpaare mit Tesa-Film zusammengeklebt wurden! Nach langer Behandlung und Pflege brachte die Retterin die Taube auf den Hagelhof. Er fand seine Lebenspartnerin hier in „Fine“.
Amalia
Amalia ist kein Einzelfall. Stadttauben sind nicht erwünscht. Sie werden vertrieben, gequält und manchmal auch, so wie Amalia, angeschossen.
Durch die Verletzung entstand ein dauerhafter Sehnenschaden an einem Bein, so dass Amalia das Bein nur noch gestreckt nach hinten halten kann.
Ghandi
Alle Tauben, die auf dem Hagelhof ein endgültiges Zuhause finden konnten, haben ihren eigenen Leidensweg hinter sich: so auch indische Pfautaube „Ghandi“. Er wurde völlig erschöpft und abgemagert an einem Bahnhof gefunden. Die Stadttaubenhilfe Weimar konnte ihn wieder aufpäppeln, jedoch konnte kein Zuhause für die Ziertaube gefunden werden. 9 Monate später kam „Ghandi“ in die Taubenvoliere auf den Hagel Hof.
Leon
Immer wieder kommt es vor, dass sich Rassetauben in den Schwärmen der Stadttauben befinden. Höchst wahrscheinlich werden diese Tauben ausgesetzt, so wie dieser „Kröpfer“. Die doch robusten Stadttauben müssen täglich um ihr Überleben kämpfen. Dieser Kröpfer hat keine Chance. Als er gefunden wurde, war er ziemlich schwach. Von Berlin kam er schließlich zum Hagel Hof.
Fee
Weiße Ziertauben haben draußen alleine keine Überlebenschance, wenn ihnen der Mensch nicht hilft.
Erschöpft und fast dem Hungertod nahe, wurde „Fee“ gefunden, in Obhut genommen und wieder aufgepäppelt.
Als nächstgelegener Lebensplatz bot sich Hof Butenland. Da dort jedoch keine geeignete Unterkunft für Ziertauben vorhanden ist, nahm Karin von Hof Butenland Kontakt zu uns auf und so übernahmen wir die Fee.