Südamerika-Haus

Es ist kaum möglich Exoten in Gefangenschaft in ihren artgemäßen Lebensbedingungen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Oft fehlt es den Tieren an richtiger Ernährung, UV-Bestrahlung und Wärme. Durch unfachkenntliches Wissen der Halter kann für die Tiere Krankheit, Stress und vorzeitlicher Tod folgen. Daher lehnt der Hagel Hof e.V. die Haltung und Weitervermehrung von nicht einheimischen Exoten ab und hat sich zur Aufgabe gemacht Exoten in Gefangenschaft ein möglichst naturnahes Leben zu ermöglichen.
Durch das Projekt „Südamerika-Haus“ sollen sich beschlagnahmte Kaimane, Leguane und Weißbüscheläffchen aus Privathaltung sowie ausgesetzte Echsen wie in ihren Heimatländern fühlen.
Die Bewohner:

Quasty und Satan
Seit dem 15.04.2012 leben zwei Brillenkaimane Quasty und Satan, beide ca. 12 Jahre alt, auf dem Hagel Hof im Südamerika Haus. Bei ihren Vorbesitzer lebten sie in einem kleinen Wasserbecken im Keller. Das große Problem entstand, als der Besitzer wegen Drogenanbaus verhaftet wurde. Die Versorgung, auch mit Strom und Wärme konnte nicht mehr gewährt werden und ein dort ansässiger Tierschutzverein nahm sich der Tiere an und brachte sie zum Hagel Hof.
Chicco & Pietro
Die beiden Weißbüschelaffen gehören zu der Gattung der Krallenaffen und sind in Brasilien beheimatet. “Chicco”lebt seit dem 21.10.2010 auf dem Hagel Hof. Er kam mit seinem Artgenossen Maxi aus einer privaten Wohnungshaltung ohne je die Möglichkeit zu bekommen, im Sommer in einem Freigehege zu leben. Die Vorbesitzerin erkannte, dass ihre Lieblinge auf dem Hagel Hof besser versorgt werden können. Maxi musste aufgrund eines Tumors 2019 eingeschläfert werden. Neue Gesellschaft hat er in “Pietro” gefunden: Pietro, zwei Jahre alt, lebte zuvor in privater Einzelhatung bevor er von der Wildtierstation in Sachsen-Hagen übernommen wurde. Da er keine Papiere hatte, stand nun eine komplizierte bürokratische Hürde dem Alleinsein der beiden Krallenaffen im Weg. Doch endlich wird auch Pietro von der unteren Naturschutzbehörde auf dem Hagel Hof “geduldet”.

Agaporniden
Eigentlich haben wir nur einen Papagei zur Gesellschaft für den derzeit allein lebenden Agarponiden in unserem Südamerikahaus gesucht. Aber wir haben im Mai 2016 nur eine Dreiergruppe ausfindig machen können, die ein neues Zuhause sucht. Im Südamerikahaus ist genügend Platz und deshalb freut sich unser Papagei nun gleich über drei neue Artgenossen. Das Tierheim Bielefeld ist froh einen so guten Platz gefunden zu haben, denn die Vermittlung von exotischen Tieren in naturnaher Haltung ist schwierig. Im Februar 2019 erweiterte sich der kleine Papageienschwarm um zwei weitere Agaporniden. Das Tierheim Bielefeld suchte wieder einen Lebensplatz für die beiden Fundtiere “Jona” und “Perske”. Da sich das Tierheim verzweifelt um ein Leben ohne winzigen Käfig für die Vögel bemüht, brachten sie die Agaporniden selbst zum Hagel Hof.
Erdschildkröte
Seit kurzem wohnt auf dem Hagelhof eine Pracht-Erdschildkröte. Beheimatet sind diese Sumpfschildkröten in Mittel- bis Südamerika. Durch ihr ansprechendes Erscheinungsbild werden sie gerne in Zoohandlungen verkauft. Und wie so oft werden die Käufer nicht richtig informiert zur „artgerechten Haltung“ und die Schildkröte wird schließlich im 30x30x30 cm Terrarium im Wohnzimmer gehalten. Artgemäße Bedürfnisse werden nicht erfüllt.
Eine tropische Sumpfschildkrötenart benötigt viel Feuchtigkeit, Wärme & Bademöglichkeiten. Da dies nicht ausreichend vorhanden war, enstanden Panzerdeformationen im Wachstum.
Die Pflege wurde für den Privathalter zur Last und suchte einen neuen Platz für die Schildkröte. Seit Ende November ist nun unser Südamerika-Haus ihr neues Zuhause
