Praktikumsbericht Marina

 

 

Wie ich auf den Hagelhof kam

Vor einigen Jahren habe ich mich sehr schweren Herzens von “meinen“ beiden Minishetty-Stuten Lucy und Maggy getrennt, die auf dem Hagelhof ein wunderbares Zuhause gefunden haben – worüber ich sehr froh und sehr sehr dankbar bin! Den beiden geht’s hier richtig gut. Die einzige, die immer mal wieder unter Trennungsschmerz leidet, bin wohl ich.

Da ich ein bisschen Zeit zu überbrücken habe, hatte ich angeboten für 2 Monate zu helfen. Und so lang bin ich jetzt fast schon auf dem Hof. Doch meine Zeit hier ist zum Glück noch nicht zu Ende, denn nachdem mir eine Anstellung angeboten wurde, musste ich nicht lange überlegen und so werde ich für mindestens ein halbes Jahr bleiben!
Ich habe mich mittlerweile gut eingelebt und habe meine festen Aufgaben. Die Arbeit mit den Tieren macht mir sehr viel Spaß. Klar, es ist durchaus eine körperlich anstrengende Arbeit, doch Bewegung tut gut und jede lustige oder schmusige Begegnung mit den tierischen Bewohner*innen macht alle Anstrengung wieder wett. Und jetzt, wo die Tage länger werden und die Sonne sich immer öfter blicken lässt, fällt das Vor-die-Tür-gehen auch nicht mehr schwer.

Es ist einfach so unglaublich schön zu sehen, wie die Tiere hier in Frieden miteinander (also meistens) leben und ihren Bedürfnissen nachgehen können – nur um ihrer selbst willen, ohne den Menschen in irgendeiner Weise nutzen zu müssen. Und das in einer Gegend umgeben von Schlachthöfen, Mast- und Zuchtbetrieben! Doch auch wenn das Leid der “Nutztiere“ da draußen unbeschreiblich groß ist und die Zahl der geretteten Tiere dagegen so klein erscheint, für das einzelne gerettete Tier, das das Glück hat auf einem Lebenshof gelandet zu sein, bedeutet es sein Leben! Das wurde mir hier nochmal bewusst.

Wirklich beeindruckend wie groß der Hof ist und wieviele verschiedene Tiere hier leben. Ganz besonders haben es mir momentan die Schweine angetan – Emil, das riesige neugierige und super liebe Mastschwein oder Marie die kleine quiekende Dramaqueen. Während ich ihren Stall ausmiste liegen sie meistens schnarchend im Stroh vergraben oder wollen gekrault werden.
Ich habe schon sehr viel über die Tiere lernen dürfen und von ihren teilweise grausamen Schicksalen erfahren. Es berührt mich immer wieder, wie zufrieden sie hier alle leben. Was mich genauso berührt sind die Menschen und die Arbeit, die sie hier tagtäglich leisten. Allen voran Barbara, Ylva, Matthias und Sonja, die sich mit so großem Engagement und viel Sorgfalt um jedes einzelne Tier und das ganze Drumherum kümmern. An der Stelle auch ein großes Lob an Ylva, die verantwortlich für das Updaten der Facebook- und Internetseite ist, inklusive aller Foto- und Videoaufnahmen!
Die Welt braucht mehr von Menschen wie euch.

Das war mein kleiner Bericht über meine Eindrücke vom Hagelhof.
Falls jemand auch Lust und Zeit (in welchem Umfang auch immer) hat, auf dem Hagelhof mit anzupacken, – Praktikum, Ehrenamt etc. – meldet euch! Mensch und Tier werden es euch danken:)

Ich freu mich auf die Tiere, den Frühling und den Sommer auf dem Hagelhof.

Marina